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GAPPO BAJEW ÜND DIE OSSETISCHE LITERATÜR (Гаппо Баев и осетинская литература)
Автор: 00mN1ck / 2 сентября 2011 / Категория: Авторские статьи
MANFRED LORENZ

    Ossetien und seine Bewohner haben schon seit jeher die Aufmerksamkeit europäischer, daruntervielerdeutscheroder in Rußland lebender deutschstämmiger Wissenschaftler auf sich gezogen. Daher wurden zahlreiche Publikationen der Ossetistik in deutscher Sprache verfaßt. So erschien z.B. in St. Petersburg im Jahre 1791 «D.Johann Anton Güdenstedt, Russisch-Kayserl. Akademikers und Profeßors der Naturgeschichte auch der Kürfürstl. Maynzischen und der Berliner Naturforschenden wie auch der St. Petersburgischen ökonomischen Gesellschaft Mitgliedes Reisen durch Rußland und im Caucasischen Gebürge. Auf Befehl der Russisch-Kayserlichen Akademie der Wissenschaften herausgegeben». Interessant sind darin die Wortlisten, in denen unter anderem neben ossetischen (digorischen und ironischen) Wörtern auch Pashto-Lexik («Afghanisch», S. 535-544) enthalten ist. Die bedeutende Grammatik von A.J. Sjögren [1], und Wsewolod Millers «Die Sprache der Osseten» (1903) [2] sind in Deutsch geschrieben. Das 3-bändige Ossetisch- Russisch-Deutsches Wörterbuch von Miller (fortgesetzt von A.A. Freiman) [3], berücksichtigt neben dem Russischen auch das Deutsche. Einen Überblick über die Ossetisch-Studien in Rußland und der UdSSR bieten die Artikel von W.I. Abajew und M.I. Isajew[4], Wenn wir feststellen, daß in den 20-ger Jahren des vorigen Jahrhunderts ein Aufschwung der deutschossetischen Beziehungen zu verzeichnen ist, so steht das in Zusammenhang mit einem Namen:
    Georg-Gappo Bajew (Die ossetische Namensform ist Bajaty Gappo; in Ossetien war es üblich, dem eigenständigen ossetischen Vornamen einen «christlichen» beizufügen, also Gappo — Georg; Waso — Wassilij; Xado — Xariton; Gala — Nikolaj; K'osta — Konstantin usw. Der Familienname hat im Ossetischen das Suffix -(a)ty, ein Formans des Gen. Pluralis, das dem russischen -ow/jew entspricht.)
    Bei allen Kontakten mit Osseten wurde ich immer wieder nach ihm und seinem wissenschaftlichen Nachlaß gefragt. In vielen Publikationen wurde er positiv oder — in sowjetischen Quellen — auch negativ genannt. Von dem Iranisten Prof. Wolfgang Lentz, der mit Bajew in Berlin zusammenarbeitete, haben wir einen Lebenslauf des Gappo Bajew: Geboren am 9.9.1869 als Sohn eines Mühlenbesitzers und Obstbauern in Wladikawkaz. Die Mutter entstammte einer der führenden Grundbesitzerfamilien Nordossetiens. Erzogen wurde er im Hause seines Onkels, eines Generals und Grenzchefs von ganz Südrußland. Am deutschen Progymnasium in Mitau (Baltikum, heute Jelgava) erwarb er 1880 russische und deutsche Sprachkenntnisse. 1881- 1890 war er Schüler am neueröffneten humanistischen Gymnasium in Wladikawkaz, danach absolvierte er ein Jura-Studium in Odessa. Bajew befaßte sich mit dem Genossenschaftswesen, der Agrarfrage, Problemen der Volksbildung sowie ossetischer Volksüberlieferung. Nach dem Universitätsdiplom (1894) arbeitet er als Rechtsanwalt, wird in den Adelsklub gewählt, hat Beziehungen zu führenden Beamten und Militärs. Von 1905-10 ist er erstmalig zusammen mit anderen Osseten Abgeordneter der Stadtduma von Wladikawkaz und zugleich Vizebürgermeister. Er gründet auch eine ossetische Hausbesitzer-Partei. Sein besonderes Interesse gilt jedoch den Fragen einer eigenen ossetischen Kultur. In seinem Nachlaß (Deutsche Staatsbibliothek, Kasten IV, Heft 2) kann man lesen, er habe im Jahre 1894 einen Aufruf verfaßt, in dem er die Zeit für gekommen erklärte, «einen ossetischen Literaturgrund zu legen». Er bat darin um die Einsendung von Manuskripten in ossetischer Sprache. Kosta Chetagurow[5j.
    Hatte sich bis dahin aus von Bajew nicht genannten Gründen geweigert, seine Gedichte herauszugeben. 1896 brachte Alexander Kubalow (1871-1944) sein Heldenepos «TEfxaerdty Xaesasnae» (Wladikawkaz 1897). «Die Geburtsstunde der ossetischen Literatur war da!», schreibt Bajew. Daraufhin ließ auch Kosta seinen Gedichtsband «Iron fasndyr» im Jahre 1899 von Bajew herausgeben.
    1905 leitet Bajew einen Verlag «Ir», von 1910 bis 1921 ist er Oberbürgermeister der Stadt Wladikawkaz. Nach dem Sieg der Sowjets im Nordkaukasus emigriert er 1921 zunächst nach Tiflis (Tbilissi), wo er kurze Zeit als Lehrer arbeitete, und dann nach Konstantinopel. Um die Jahreswende 1921/1922 übersiedelt er nach Berlin. Der von Bajew hochverehrte, bei uns aber wenig bekannte Dichter und Schriftsteller Baron Woldemar von Üxküll [6],
    Hatte in einem Empfehlungsschreiben an den deutschen Konsul von Triest gebeten, Bajew die Einreise nach Deutschland zu ermöglichen.
    Hier in Berlin kommt er in Kontakt mit dem Verlag des Osseten E.Gutnow (Gutnaty Elbyzdyqo). Es wäre nützlich, einmal die Geschichte dieses Verlages zu erforschen. Zahlreiche Werke ossetischer Literatur sind hier erschienen, so u.a. 1922 die zweite Ausgabe der «Ossetischen Leier» (Iron fsendyr) von Chetagurow sowie eine Prosa-Übersetzung Schillers «Wilhelm Teil» von Cocko Ambalow. Es ist anzunehmen, daß die enge Zusammenarbeit zwischen Berlin und Dzaeudzyqasu (so hieß in den 20-ger Jahren Wladikawkaz) in vielem auf die Aktivitäten Bajews zurückzuführen ist. (Es ist auch bekannt, dass viele Teilnehmer der Zusammenarbeit mit Deutschland in der Stalinzeit Repressalien unterworfen wurden.) Ab 1 Mai 1926 wird BajewDozent am Berliner Seminar für Orientalische Sprachen [7], wo er bis zu seinem Tode am 24.4.1939 wirkte. Im Archiv der Humboldt-Universität fand ich dazu keine Angaben.
    Somit verzeichnen wir die Tatsache, daß dieses zahlenmäßig kleine Volk der Osseten (ungefähr 600 000 Seelen) ein wissenschaftliches Zentrum gefunden hatte, wo Georg-Gappo Bajew zusammen mit Berliner Orientalisten eine wertvolle Arbeit zur Verbreitung ossetischer Kultur leistete (vor allem Wolfgang Lentz, dem ich diese Informationen verdanke, aber auch Karl Hadank, außerdem findet man den Namen eines Sanitätsrats Jakob). Eine der wissenschaftlichen Leistungen ist die gemeinsame Herausgabe von Kubalows Heldenepos «Æfxærdty Xæsænæ» von Bajew und Lentz [8].
    Bajews Herkunft und seine liberale politische Haltung waren natürlich der Grund, daß seine Leistung seitens der offiziellen sowjetischen Stellen negativ bewertet wurde. In der «Literaturnaja Enciklopedija», herausgegeben von der Kommunistischen Akademie, Moskau 1934, kann man unter dem Stichwort «Osetinskaja Literatura» lesen: «Gappo Bajew, Aleksandr Kubalow und Blaschka Gurzibekow begannen ihre literarische Tätigkeit in den 90-ger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Gappo Bajew kann man charakterisieren als einen eingefleischten Nationalisten und Monarchisten, einen Feind der Sowjetmacht. Er ist ein weiß(gardistisch)er Emigrant».
    Seine Leistung als Literat und Herausgeber wird auch an anderer Stelle [9].
    Angezweifelt, wo er als «Vertreter der liberalen Bourgeoisie und nach der Sozialistischen Oktoberrevolution als weißer Emigrant (beloemigrant)» bezeichnet wird. Es ist bestimmt übertrieben, wenn man ihm vorwirft, er habe sich das Vertrauen des nach Cherson verbannten Kos- ta Chetagurow erschlichen. Aus Kostas Briefen an Bajew geht hervor, daß er ihn als Freund schätzt (er nennt ihn seinen «lieben Gappo» [10].
    An der Erstausgabe der «Iron fändyr» (1899) kritisiert Kosta jedoch sehr heftig, dass Bajew viele Gedichte nach eigenem Geschmäck in Sinn und Form entstellt habe. «Ich habe dich mehrfach auf ernsthafteste Weise gebeten und gewarnt, dass du bei der Herausgabe meiner Gedichte nicht um ein Jota vom Manuskript abweichen sollst, sogar in der Orthographie», schreibt er in einem Brief vom 19.7.99. Gedichte mit ausdrücklich revolutionärem Charakter habe er ganz aus dem Gedichtband herausgenommen. Bajews Kritiker beziehen sich auch auf einen Brief Chetagurows an E.A. Calikowa[ll] in dem er sich bitter über Bajew beschwert. Man vergißt dabei sicher, daß bis zum Jahre 1905 eine strenge Pressezensur herrschte, die Bajew zu Kompromissen zwang, und das Problem einer einheitlichen ossetischen Orthographie harrte noch der Lösung.
    Kosta Chetagurow kritisierte auch den von Bajew herausgegebenen Band ossetischer Gedichte «Gäläbu» (Schmetterling) [12].
    Bajews eigene Beiträge würden in keiner Weise den einfachsten technischen Anforderungen des Versbaus entsprechen. (Der ossetische Versbau basiert — so wie der russische — auf dem Prinzip des Druckakzents [13], Bei den Differenzen zwischen Kosta und Bajew handelt es sich, wie Ardasenow (S.184) feststellt, zweifellos um den Gegensatz zweier Richtungen innerhalb des damaligen gesellschaftlichen Denkens in Ossetien — der revolutionär demokratischen Kostas und der liberalmonarchischen von Gappo Bajew.
    Die herausragende Rolle Bajews als Förderer der ossetischen Literatur, vor der Revolution und während seines Aufenthalts in Berlin, muß jedoch uneingeschränkt anerkannt werden. Das ist auch der Grund, weshalb in letzter Zeit aus Ossetien immer wieder die Forderung nach Aufarbeitung seines in Berlin liegenden Nachlasses erhoben wird. In der nachsowjetischen Zeit ist man in Ossetien sehr bemüht, die Leistung dieses Patrioten frei von politischer Engstirnigkeit zu würdigen. Daß möglicherweise auch noch in Wladikawkaz, wie mir während eines Aufenthalts angedeutet wurde, Material in Archiven des NKWD oder KGB zu finden sein könnte, macht die Angelegenheit noch interessanter.

    
    1. Andr. Joh. Sjögren. Iron eevzagaxur. (Ossetische Sprachlehre nebst kurzem Ossetisch-Deutschem und Deutsch-Ossetischem Wörterbuche.) St. Petersburg 1844.
    2. Als Anhang zum «Grundriss der Iranischen Philologie», Bd. I, Strassburg 1903.
    3. Miller Wsewolod F. Ossetisch-Russisch-Deutsches Wörterbuch. Herausgeg. und ergänzt von A.Freiman, Bd. 1 — III, Leningrad 1927, 1929 u. 1934.
    4. In: Ocerki po istorii izucenija iranskix jazykow. Moskwa, 1962. S. 84-99.
    5. Bedeutendster ossetischer Nationaldichter und revolutionär-demokratischer Publizist. Die osset. Namensfonn ist Xetsegkaty Kosta (Cheteegkaty; 1859-1906).
    6. Bajew nennt ihn den «Dichter des Ossetenlandes und der Bergvölker des Kaukasus». Seine Werke erschienen (Jahreszahlen sind mir unbekannt) in den Verlagen E.Runge, Berlin-Lichterfelde und Carl Reissner, Dresden.
    7. Siehe: Wolfgang Morgenroth. Das Seminar für Orientalische Sprachen in der Wissenschaftstradition der Asien-und Afrikawissenschaften. In: AALA, Berlin 16 (1988), H.4, S. 706-720.
    8. Mitt. des Seminars für Orient. Sprachen, Jg. XXXVII, Abt. II, Berlin 1934.
    9. Ardasenow X.N. Ocerk razwitija osetinskoj literatury. Ordshonikidze 1959. S. 182 ff.
    10. Kosta Chetagurow. Sobranie socinenij v 5 tomax. Bd. V. S. 125.
    11. Kosta Chetagurow. 5-bändige Ausgabe. Bd.V. Moskau, 1961. S. 146 f.
    12. Siehe: Ardasenow. Op.cit. S.183 ff.
    13. Siehe dazu: Manfred Lorenz. Zum Versbau im modernen Ossetischen. Wiss. Zschr. der HUB, Ges.-Sprachw.Reihe, Jg.XIV (1965). H. 5. S. 593-599.

Источник: Lorenz М. Gappo Bajew und die Ossetische Literatur // Известия СОИГСИ. 2011. Вып. 5(44). С. 84-87.
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